Alles baut auf die Karosserie auf
Ein Auto muss möglichst leicht sein, wenn es mit wenig Energie fahren soll. Sehr leichte Werkstoffe sind allerdings den Anforderungen an ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr nicht immer gewachsen. Das Entscheidende beim Auto ist dabei nicht die für jeden sichtbare Außenhaut, sondern das innere Grundgerüst, die Karosserie. Bei einem Unfall muss sie den überwiegenden Teil der auftretenden Stoßenergie absorbieren, ohne dabei selbst Schaden zu verursachen.
Hochfester Stahl für Jahre lange Sicherheit
Damit Fahrzeugkarosserien möglichst allen Stößen im Laufe ihres Betriebs nahezu unbeschadet standhalten, werden sie überwiegend aus hochfestem Stahl gefertigt. Das Gewicht wird nur dort durch Hohlräume reduziert, wo diese die Sicherheit nicht einschränken. Die miteinander verschweißten Streben und Teile müssen sehr hart sein. Alle weiteren Aufbauteile profitieren von der Härte der Karosserie und können daher leichter gebaut sein. Mit sehr vielen Tests und Optimierungen werden mögliche Unfallschäden simuliert und ausgewertet, um gegenseitige Schäden so einplanen zu können, dass die Insassen höchstens denkbar minimale Schäden erleiden. Bei einem Frontalaufprall eines PKW gegen eine massive Mauer entscheidet die Größe und die Härte der stählernen Karosserie darüber, wie sehr das Fahrzeug durch den Aufprall insgesamt zusammengestaucht wird.
Gleiches Prinzip für Gebäude für Autos
Auch wenn Gebäude nicht Gefahr laufen, gegen eine Mauer zu fahren, gelten für viele Gebäude ganz ähnliche Prinzipien, wie für eine Fahrzeugkarosserie. Autofabriken, Autohäuser, Autowerkstätten, moderne Parkhäuser und Waschstraßen sind sehr häufig solide Stahlbauten, bei denen die tragenden Teile alle aus Stahlstangen zusammenmontiert sind. Alle tragenden Teile sind aus sehr hartem Metall. Die Außenhaut kann aus empfindlicherem Material, wie beispielsweise Glas gefertigt sein. Ob ein Gebäude bei Erdbeben, Bodenabsenkungen oder bei schlimmen Sturmschäden zusammenbricht, hängt ganz überwiegend von der festen Konstruktion ab und höchstens wenig von der Außenhaut. Würden schwere LKW gegen stählerne Grundpfeiler fahren, müssten diese die Aufprallenergie nahezu vollständig absorbieren. Diese Gebäude sind daher so gut wie nie aus einfachen Backsteinmauern gebaut.
Recycling von Autos
Bei Autos gilt eine Pflicht zum Recycling. Das schwerste Teil, die Karosserie kann nach vielen langen Jahren hervorragender Dienste im Fahrzeug vollständig recycelt werden. Sie wird eingegossen und der harte Stahl ist wieder ein begehrter Rohstoff für neue Einsatzzwecke. Alle übrigen Bauteile lassen sich in aller Regel wieder voneinander trennen und den unterschiedlichen Materialkreisen zugeführt werden. Selbst Autoreifen werden in aufwendigen Verfahren wieder in ihre Grundstoffe zerteilt, die dann für andere Zwecke weiterverwendet werden. Auf dem Schrottplatz werden Fahrzeuge als Ersatzteillager ausgeschlachtet, da viele Originalteile noch tauglich sind, aber als Ersatzteil nicht mehr produziert werden. Damit ist nicht nur die Stahlverwendung in der Karosserie nachhaltig, sondern ein Großteil des Fahrzeugs wird so lange, wie es geht, verwertet.
Lange Geschichte in neuen Gebäuden
Autos gelten mit einem Alter von zehn Jahren bereits als alt und mit einem Alter von 30 Jahren sogar schon als historisch. Gebäude sind dagegen auf eine Nutzungsdauer von 80 Jahren ausgelegt. Stahl ist ein Werkstoff, der sich immer wieder neu veredeln, einschmelzen und neu formen lässt. Seit vielen Generationen werden Metalle, die als Erz aus Bergwerken gefördert wurden, bereits in einem Kreislauf immer wieder verwendet. Natürlich lässt sich heute nicht mehr für jede Tonne Stahl zurückverfolgen, wo zu welcher Zeit das Eisenerz dazu gefördert wurde. Dennoch steckt in fast jeder modernen Stahlkonstruktion von heute auch etwas Metall, was bereits vor Jahrtausenden in der Steinzeit gefördert worden sein könnte und seitdem im Metallkreis geblieben ist.