Das richtige Motoröl für Ihr Auto
Spätestens wenn Sie Ihren Ölwechsel selbst durchführen möchten, werden Sie sich die Frage stellen müssen, welches Motoröl für Ihr Fahrzeug verwendet werden darf und welches Motoröl Ihren Qualitätsansprüchen genügt. Im Folgenden widmen wir uns zum einen der Frage, ob man viel Geld ausgeben muss, um ein gutes Öl zu erhalten und zum anderen klären wir, was überhaupt ein „gutes“ von einem „schlechten“ Motoröl unterscheidet.
Leistung und Haltbarkeit des Motoröls sind wichtig, doch bei der Auswahl des besten Motoröls für Ihr Fahrzeug sind noch weitere Aspekte zu beachten: Das Baujahr Ihres Wagens, den Motortyp, den Fahrzeugtyp und Ihre Fahrweise.
Warum wird Motoröl benötigt?
Motoröl wird zum Schutz, zur Schmierung und zur Kühlung des Motors benötigt. Das Öl bildet den sogenannten Ölfilm zwischen den verschiedenen Bauteilen des Motors. Dieser reduziert die Reibung der Bauteile aneinander und damit deren Verschleiß. Neben der schmierenden hat Öl auch eine kühlende Eigenschaft. Öl reinigt zudem den Motor. Starten Sie Ihren Motor, gibt es jedes Mal einen minimalen vor allem metallischen Abrieb. Das Öl bindet diesen Abrieb.
Die Viskositätstypen
Öl-Viskositätsklassen sind die Kombination aus Buchstaben und Zahlen, die auf Ölflaschen vorzufinden sind. Diese Kombination drückt die Öldicke bei hohen und niedrigen Temperaturen aus. Die Viskosität wird durch die SAE-Klassifikation angegeben, z.B. „5W-30“. Damit wird angegeben, wie dick- oder dünnflüssig das Öl ist. Je höher der Wert ist, desto dickflüssiger ist das Öl. „5W“ steht dabei für das Fließverhalten bei kalten Temperaturen (Kaltviskosität) und die „30“ für das Fließverhalten bei hohen Temperaturen (Heißviskosität). Der Wert gibt Auskunft darüber, wie schnell sich das Öl im Motor verteilt; ein 0W benötigt fünf Sekunden, ein 5W zehn Sekunden, ein 10W 25 Sekunden und ein 15W 50 Sekunden.
Wie finden Sie das richtige Motoröl für Ihr Auto?
Häufig wird nach einem professionellen Ölwechsel ein Ölzettel im Motorraum hinterlegt. Auf diesem findet man u.a. Informationen dazu, bei welchem Kilometerstand der letzte Ölwechsel gemacht wurde und wann der nächste fällig wird. Auf diesem Zettel wird normalerweise auch das verwendete Öl angegeben, z.B. „5W-30“.
Hier lauert der erste Fallstrick: Es genügt nicht, dass Sie zu Ihrem Fachhändler gehen und irgendein Öl kaufen, auf dem, beispielhaft, „5W-30“ steht. Vielmehr kommt es auf die Spezifikation in Zusammenhang mit der Viskosität an.
Um das richtige Öl für Ihr Fahrzeug zu finden, gehen Sie idealerweise folgendermaßen vor:
Nehmen Sie die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs zur Hand, sofern diese vorhanden ist. Suchen Sie im Stichwortverzeichnis nach „Öl“. Unter diesem Abschnitt finden Sie Informationen dazu, welche Öle Sie fahren dürfen, dazu werden verschiedene Spezifikationen genannt, die als Öle genutzt werden dürfen. Halten Sie sich dabei unbedingt an die Vorgaben, denn verwenden Sie ein falsches Öl und es entstehen Schäden an Ihrem Fahrzeug, gefährden Sie die Herstellergarantie.
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie Motoröl kaufen?
Achten sie zunächst darauf, Motoröl nur von einem zertifizierten Händler zu kaufen, um zu vermeiden, dass Sie ein minderwertiges Plagiat zu erhalten.
Schauen Sie nicht ausschließlich auf die SAE-Klassifikation. Vielmehr ist entscheidend, dass die Paarung korrekt ist, das heißt, die SAE-Klassifikation muss passend sein mit der auf der rechten Seite der Ölflasche zu findenden Freigabe des Herstellers.
Sollten keine Herstellerangaben zu finden sein, müssen Sie auf die ACEA- oder API-Spezifikationen achten.
Bei der Wahl des richtigen Öls kommt es auch auf ihr Fahrzeug und ihren Fahrstil an:
So bildet ein 5W40 eine stärkere, dickere Ölschicht aus und ist daher für hohe Belastungen (z.B. Sportwagen) geeignet. 5W30 bietet eine schneller Pumpgeschwindigkeit , es reinigt und kühlt somit besser, was zu einer effektiveren Nutzung des Kraftstoffs führt.
Wenn Sie Ihr Fahrzeug vor allem im Stadtverkehr mit häufigen Staus, Stop-and-Go-Phasen und kurzen Fahrten nutzen, empfiehlt sich ebenfalls ein Motoröl mit höherer Heißviskosität, z.B. ein 5W40.
Um die Lebensdauer Ihres Fahrzeugs zu verlängern, empfiehlt es sich, Ihre Fahrgewohnheiten dem gewählten Öl anzupassen. Dies betrifft insbesondere die Standzeit nach dem Starten des Motors bis zur Abfahrt, da genug Zeit verstreichen sollte, bis sich das Öl im Motor verteilt hat, um so Verschleiß und Abrieb, sowie die Verschmutzung des Motors durch diesen, gering zu halten.
Dies ist besonders dann wichtig, wenn Sie Ihr Fahrzeug vor allem saisonal mit entsprechend langen Standzeiten während des übrigen Jahres nutzen.
Zusammenfassung
- Kaufen Sie Motoröl nur von einem zertifizierten Hersteller
- Schauen Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs nach, welche Öle Sie verwenden können
- Achten Sie nicht nur auf die SAE-Klassifikation, sondern auch auf die Freigabe des Herstellers
- Seien Sie sich beim Kauf von Motoröl über ihren eigenen Fahrstil bewusst und entscheiden Sie auf dieser Grundlage, welches Öl am besten Ihre Bedürfnisse erfüllt