So könnte sich die Zukunft des automatisierten Flottenmanagements gestalten

So könnte sich die Zukunft des automatisierten Flottenmanagements gestalten

Mit den aktuellen technologischen Entwicklungen entwickelt sich auch das Flottenmanagement zügig weiter und wird immer intelligenter. Wenn man früher Routen manuell planen und Tankbelege sammeln musste, können das heute vernetzte Systeme nahezu vollautomatisch übernehmen. Neue Möglichkeiten entstehen besonders, wenn künstliche Intelligenz, Smart-Home-Technologie und Elektromobilität miteinander kombiniert werden.

In modernen Fuhrparks können sich Fahrzeuge zur günstigsten Zeit selbst laden, Tore automatisch öffnen und Wartungen planen, bevor sie benötigt werden. Das Fahrtenbuch elektronisch zu führen, ist dabei nur der Anfang einer umfassenden Digitalisierung. Die wahre Neuerung liegt in der Vernetzung aller Systeme miteinander.

Hierbei prägen fünf zentrale Entwicklungen die wahrscheinliche Zukunft: intelligentes Energiemanagement für E-Flotten, KI-gestützte Optimierung, nahtlose IoT-Integration mit Gebäuden, fälschungssichere Dokumentation durch Blockchain und autonome Fahrzeuge. Die nächsten Abschnitte untersuchen die zukünftigen Entwicklungen genauer.

Intelligentes Laden und Energiemanagement für E-Flotten

Beim intelligenten Laden und Energiemanagement für E-Flotten werden, anstatt alle Fahrzeuge gleichzeitig anzuschließen, zunächst die Strompreise und Netzbelastung analysiert. Erst wenn der Strom am günstigsten ist, startet das Laden automatisch. Entsprechende Software kann dabei berücksichtigen, wann welches Fahrzeug erneut benötigt wird.

Ein interessanter Aspekt ist hierbei das bidirektionale Laden. Dabei können die Fahrzeugbatterien bei Lastspitzen oder Stromausfällen Strom zurück ins Gebäudenetz speisen. Damit wird die Flotte zum mobilen Energiespeicher. Auch Telematikdaten spielen eine zentrale Rolle. Sie können genau darstellen, welche Routen am nächsten Tag anstehen und wie viel Energie jedes Fahrzeug braucht. Dadurch kann der Ladevorgang perfekt geplant werden, ohne dass morgens Fahrzeuge mit leerem Akku dastehen.

Siehe auch  Auto-Markt lief 2021 mit angezogener Handbremse

KI-gestützte Routenoptimierung und Predictive Maintenance

Da künstliche Intelligenz aus Millionen von Datenpunkten lernen kann, wird es möglich, das Flottenmanagement deutlich effizienter zu machen. Die Software kann ununterbrochen Verkehrsmuster, Wetterdaten und aktuelle Straßenbedingungen analysieren. Entsteht irgendwo ein Stau, kann das System automatisch neue Routen berechnen und damit Zeit und Energie oder Kraftstoff sparen.

Bei der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) messen Sensoren in den Fahrzeugen ständig Motortemperatur, Bremsbelagdicke, Reifendruck und hunderte weitere Parameter. Da KI besonders stark bei der Mustererkennung von gesammelten Daten ist, kann diese bereits Wochen vor dem akuten Auftreten auf kommende Probleme hinweisen. Dadurch lassen sich teure Ausfälle vermeiden, und Werkstatttermine können geplant werden, wenn das Fahrzeug sowieso nicht benötigt wird.

Nahtlose IoT-Integration und Gebäudeautomation

Weitere Zukunftsmusik ist die Vernetzung von Fahrzeugen mit Gebäudetechnik. Das kann den Alltag im Fuhrpark deutlich reibungsloser machen. Nähert sich beispielsweise ein Lieferwagen dem Betriebshof, könnte ein entsprechendes System das Fahrzeug automatisch über GPS oder Bluetooth erkennen. Anschließend könnte sich das Tor von selbst öffnen, die richtige Parkbucht zugewiesen und die Beleuchtung eingeschaltet werden. Diese Automatisierung würde weit über eine einfache Torsteuerung hinausgehen.

Siehe auch  Wie ein VPN Ihr intelligentes Auto schützen kann

Ebenfalls denkbar wäre eine Anpassung der Klimaanlagen in Fahrzeughallen an die Anzahl geparkter Fahrzeuge, das Dokumentieren von Schäden durch Überwachungskameras und eine direkte Kommunikation der Ladesäulen mit dem Energiemanagement des Gebäudes.

Das nächste Level bei der Zugangskontrolle? Nur registrierte Fahrzeuge und berechtigte Fahrer würden auf das Gelände gelassen, ohne dass jemand Codes eingeben müsste. Sicherheitssysteme könnten dabei alle Bewegungen automatisch protokollieren (ein wichtiger Punkt für die Compliance).

Blockchain-basierte Fahrtenbücher und Compliance

Das nächste Zukunftsszenario wäre die Einbindung von Blockchain-Technologie. Diese könnte elektronische Fahrtenbücher praktisch fälschungssicher machen. Dabei würde jede Fahrt als verschlüsselter Datensatz gespeichert, der nachträglich nicht mehr verändert werden kann. Das ist bereits ein wenig Realität geworden. Denn das Finanzamt akzeptiert zunehmend solche Aufzeichnungen.

Zudem könnte die Software automatisch zwischen privaten und geschäftlichen Fahrten unterscheiden. Das könnte realisiert werden, indem sie GPS-Daten mit Kalenderterminen und Kundenadressen abgleicht. Auch könnten Fahrer einzelne Fahrten noch als privat markieren, aber auch diese Änderung würde in der Blockchain dokumentiert.

Autonome Fahrzeuge und Vehicle-Pooling-Systeme bei E-Flotten

Weniger Zukunftsmusik und teilweise bereits Realität sind selbstfahrende Fahrzeuge in geschlossenen Betriebsgeländen. Diese Fahrzeuge können eigenständig zu freien Ladestationen navigieren, wenn ihr Akkustand niedrig wird und sich nach Feierabend automatisch einparken. Auch können auf Werksgeländen bereits autonome Shuttles Material zwischen verschiedenen Hallen transportieren.

Siehe auch  Angst vor dem Führerschein: So wirst du sie los

Auch intelligentes Vehicle-Pooling ist bereits Realität. Das System ist genau darüber im Bilde, welche Fahrzeuge mit welcher Reichweite und Ausstattung gerade verfügbar sind. Braucht jemand ein Fahrzeug, kann die Software automatisch das Passende vorschlagen und dabei Faktoren wie Ladestand, Entfernung und geplante Wartungen berücksichtigen.

Denkbar in Zukunft: Autonome Firmenfahrzeuge könnten selbständig zum nächsten Nutzer fahren, statt auf dem Parkplatz zu warten. Dadurch könnte die benötigte Flottengröße reduziert werden, da Fahrzeuge besser ausgelastet würden. Eine Handvoll erster Logistikunternehmen testet bereits solche Systeme für den innerbetrieblichen Transport.